Als einer der wichtigsten Dokumentarfotografen Tschechiens schuf Karel Cudlín ikonographische Bilder der politischen Zeitenwende in Ost- und Mitteleuropa Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre. Inzwischen sind die schwarz-weißen Dokumentaraufnahmen, in denen Cudlín in seinem Heimatland die Ereignisse rund um die „Samtene Revolution“ von 1989 festgehalten hat, teilweise über 30 Jahre alt. Die Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus an der Bismarckstraße 90 zeigt in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Düsseldorf bis zum 31. März eine Auswahl dieser Aufnahmen in der Ausstellung „30 Jahre Freiheit. Die Samtene Revolution in Fotografien von Karel Cudlín“.
Die Eindringlichkeit der Fotografien sowie ihr Blick für Details und die absurden Seiten des Lebens spiegeln eine Welt wider, die es so heute nicht mehr gibt. Cudlín dokumentierte nicht nur die großen Demonstrationen vom November 1989 in Prag sowie Hoffnung und Freude, er hielt auch Alltagsszenen ab Mitte der 1980er Jahre fest. Er war zudem dabei, als im Spätsommer 1989 DDR-Bürger in der Hoffnung auf Ausreise in die westdeutsche Botschaft in Prag flüchteten. Später begleitete Cudlín den damaligen tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel als persönlicher Fotograf.
Die Ausstellung ist montags und mittwochs von 10 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 19 Uhr sowie freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Auf Anfrage kann sie auch samstags besucht werden.