Ein alltägliches Problem – Sonderausstellung zum Thema Antisemitismus
Blick in die Wanderausstellung "Du Jude! – Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“ / Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Ein alltägliches Problem – Sonderausstellung zum Thema Antisemitismus

Die Mahn- und Gedenkstätte (Mühlenstraße 29) zeigt bis zum 4. Oktober die Wanderausstellung „Du Jude! – Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“. Diese ist speziell für Jugendliche und Lehrkräfte konzipiert und beleuchtet den Judenhass der Gegenwart. Die Ausstellung stellt dabei auch den Bezug zu den Alltagswelten der Jugendlichen her und macht aktuelle Formen der Judenfeindschaft zum Thema. Dies geschieht anhand von Beispielen unter anderem aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und Schule. Die Perspektiven und alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohung des jüdischen Lebens werden so konkret sichtbar gemacht.

Antisemtische Briefe an Düsseldorfer Gemeinde

Als Ergänzung zeigt die Gedenkstätte die Ausstellung „‘Ich wäre an Eurer Stelle sehr sehr vorsichtig. Schreiben an die Jüdische Gemeinde Düsseldorf (1992-2020)“. Zu sehen sind ausgewählte antisemitische Briefe, E-Mails und Postkarten. „Ich halte das für einen ganz wichtigen Düsseldorf-Bezug, der die Antisemitismus-Ausstellung ergänzt und bereichert“, so Gedenkstättenleiter Dr. Bastian Fleermann. „Diese Briefe zeigen plastisch, dass Antisemitismus kein theoretisches Problem ist, sondern eine aktuelle und akute Bedrohungslage für jüdische Menschen in unserer Stadt.“

Digitale Kriegschronik

Neben der neuen Wanderausstellung beitet die Mahn- und Gedenkstätte ihren Besucherinnen und Besuchern jetzt eine digitale „Kriegschronik“ in Form einer Filmpräsentation an. Diese schildert Ereignisse in Düsseldorf zwischen dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 und der Befreiung im April 1945. Dazu zählen unter anderem einzelne Fliegerangriffe, der Terror an der „Heimatfront“, wichtige Ereignisse des öffentlichen Lebens, die städtischen Luftschutzmaßnahmen, die Deportationen der Juden und Sinti sowie die dramatischen Geschehnisse am Ende des Krieges. Die Präsentation auf dem Großbildschirm im historischen Luftschutzkeller dauert rund 25 Minuten und läuft während der Öffnungszeiten der Mahn- und Gedenkstätte in Dauerschleife. Der Eintritt in die Gedenkstätte ist kostenlos, eine Voranmeldung nicht erforderlich. Die Besucherinnen und Besucher müssen während ihres Aufenthalts einen Mund-Nasen-Schutz tragen sowie die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten. Zudem ist die Besucheranzahl begrenzt. Geöffnet ist die Mahn- und Gedenkstätte von Dienstag bis Freitag sowie am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr, am Samstag von 13 bis 17 Uhr.

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